Cornelia Kriechbaumer

Man sollte meinen, dass Ende Oktober die “Gartl-Saison” ihr Ende gefunden hat. Denn für mich gibt es verlockerndere Dinge als im kalten Nieselregen auf dem Balkon herumzustapfen. Doch wenn man in den Pflanz- und Baumärkten an den obligatorischen Chrysanthemen und Erika vorbeigeht, kann man noch echte Schnäppchen finden. Für Blumentöpfe und (in dieser Jahreszeit unbeachtete) Pflanzen ist oft kein Lagerplatz mehr und so werden sie kurzerhand stark reduziert abverkauft. Kein Wunder wenn ich da in Versuchung gerate…

Da letztes Jahr zwei Rosenpflanzen – eine Kletter- und eine Strauchrose – bei mir auf dem Balkon eingezogen sind, habe ich mich über ihre Wünsche eingelesen und dabei festgestellt, dass sie wohl nicht die einfachsten Bewohnerinnen sind. Denn sie besitzen eine Pfahlwurzel und haben gern viel Platz bei den Füßen – sprich einen tiefen Topf. Das passende Pflanzgefäß habe ich nun als “Herbstschnäppchen” gefunden und glücklicherweise ist der Spätherbst ideal für das Umtopfen von Rosen.

Und wieder hab ich nachgelesen, wie nun die beste Vorgehensweise dabei ist, um mein Röschen nicht zu vergrämen: Die oberen Triebe werden gekürzt, damit die Rose ihre Energie in das Anwurzeln in die neue Erde stecken kann. Dabei kann man den Wuchs der neuen Triebe in die passende Richtung lenken. Die sogenannten Augen der Rose zeigen nämlich schon die Wuchsrichtung der potenziellen Triebe an.

Die “Augen” der Rose zeigen die Wuchsrichtung der potenziellen Triebe.

Nicht alle Pflanzen sind schon auf Winterschlaf eingestellt. Im August habe ich Samen der Kapuzinerkresse in die Erde eingelegt und immer noch ranken und schlängeln sich die Triebe am Rankgerüst entlang und hängen über die Brüstung. Für ein großes Blütenwunder habe ich sie zu spät gepflanzt, aber auch so haben die Blätter eine schöne Form und sind essbar.

Auch der peruanische Sauerklee kann für Salate verwendet werden. Die Stengel und Blätter sind knackig und haben eine erfrischende Säure. Er ist nur bedingt winterhart, hat aber zumindest auf meinem geschützten Balkon den letzten Winter überlebt und ist spät wieder ausgetrieben. Bis Ende Oktober hat er gebraucht, um seine Größe vom letzten Jahr wieder einzuholen und nun schenkt er mir viele zarte, gelbe Blüten im Spätherbst.

Die zarten Blüten des peruanischen Sauerklees.

Und auch wenn Chrysanthemen, Erika und Zyklamen zum Standard-Repertoire eines Herbst/Wintergärtners zählen, habe ich sie gerne als verlässliche Blüher in der kalten Jahreszeit.