Cornelia Kriechbaumer

Ich bin eine faule Künstlerin. Nach dem Malen lasse ich am liebsten alles liegen und stehen. Leider ist das in einer Wohnung ohne Atelier nicht die mitbewohnerfreundlichste Option. Deshalb habe ich mir gemeinsam mit meinem Freund ein “Atelier auf 4 Rädern” überlegt, das optisch wohnungstauglich ist und mein Künstlerzubehör nach dem Malen einfach versteckt.

Aus dem Restholz einer Eichenplatte haben wir uns Leisten für den Rahmen zugeschnitten. Die Enden werden dabei zur Hälfte gefräst, damit sie später überlappend verklebt werden können. An den Ecken stoßen jeweils drei Leisten zusammen. Deshalb ist die Verbindung hier etwas kniffelig. Mit einem Dübel werden die Leisten zusätzlich verbunden.

Für die Seitenflächen habe ich Malplatten – mit Baumwolltuch bespanntes MDF – gekauft. Sie lassen sich mit der Hand zuschneiden und haben eine feine Stoffstruktur. Da der Rahmen bereits ausreichend stabil ist, müssen die Platten nicht dick sein.

Innen an den Rahmen befestigen wir Querstreben links und rechts auf gleicher Höhe. Darauf werden nämlich die Laden für das Malzubehör geführt.

Für die Laden haben wir 8 mm starkes MDF Streifen zugeschnitten und zu einem Rechteck mit Bodenplatte verschraubt. Als Frontplatte haben wir wieder das mit Stoff bespannte MDF verwendet. Der Griff ist ein kleines, zugeschnittenes Stück eines Eichen-Rundstabs.

Der größte Arbeit ist geschafft! Im Mittelteil haben wir Fächer für Papier, Blöcke und Zeichnungen geschaffen, die sich hinter zwei Türen verstecken. Ganz unten gibt es eine hohe Lade für schwere und hohe Sachen, wie Sprühflaschen oder Firnis.

Für die Räder würde ich das nächste Mal andere wählen. Die Teewagenrollen sind zwar grazil, doch leider etwas störrisch in der Verwendung. Vielleicht tausche ich sie eines Tages einmal aus…oder auch nicht.

Mein Highlight des “mobilen Ateliers” ist die versteckte Ablage unter dem Holztablet, das ich vor einiger Zeit einmal im Grüne Erde Outlet gefunden habe. Das Tablet ist nur mit zwei Dübeln befestigt und kann einfach weggehoben werden. Darunter ist genügend Platz für eine Palette und Pinseln. Da fällt es gar nicht mehr auf, wenn ich nach dem Malen alles stehen lasse.

Zugegeben – für einen Malwagen ist es ein ziemlich aufwendiges Möbelstück geworden. Zum Glück vergisst man nach getaner Arbeit den Aufwand relativ schnell und es bleibt die Freude beim Verwenden und Anschauen.