Manche Wildbienen haben sich auf Schneckenhäuser spezialisiert – natürlich die leeren Häuser ohne Besitzer. Nicht aus Spekulationsgründen, sondern um sich ihre Kinderstube einzurichten. Nachdem die Biene ihr Ei mit Nektarvorrrat hineingelegt hat, verschließt sie den Eingang mit Pflanzenmörtel, Erde und Steinchen. Die Mauerbienen sind besonders eifrig und graben die Schneckenhäuser samt Brut in die Erde ein, wo sie bis zum nächsten Jahr bleiben.
Bienen nutzen Schneckenhäuser auch bei schlechtem Wetter als Rückzugsort oder zum Übernachten.
Meine Mutter sammelt die leeren Schneckenhäuser, die im Frühling zahlreich in den Auen zu finden sind. Doch wohin ist die Schnecke verschwunden? Weinbergschnecken können sehr alt werden – im Terrarium sogar bis zu 30 Jahren. Aber wenn sie sterben, müssen auch sie ihr Haus verlassen.
Die schönen Hüllen können noch lange erhalten bleiben und dienen im Garten als Zierde oder – wenn sie am Boden liegen – als Unterschlupf und Wohnung für andere Tiere.